Der Andersdenker...
alles was du brauchst um einmal richtig nach dem Sinn zu suchen!

Mittwoch, August 26, 2009

Kuchen machen dick, aber sind lecker!

Irgendwann in Ihrem Leben lernen Sie Kuchen und auch kleine Gebäcke eigenständig zu kreieren. Ihr ersten Kuchen war ein großer Erfolg und sie probieren sie an neuen Rezepten. Nach ein paar ausprobierten Rezepten werden Sie Ihren Lieblingskuchen finden und Freunde und Bekannte werden Sie öfters darauf ansprechen diesen zu backen, weil er ja so lecker ist. Jetzt kommt aber der kleine Knackpunkt an dieser Geschichte. Bedenken Sie, dass es bisher immer nur Freunde waren, die Ihnen gesagt haben, dass Ihr Lieblingskuchen geschmeckt hat. Sie fühlen sich bei den positiven Urteile Ihrer Freunde bereit Ihren Kuchen auch Menschen der Außenwelt zu präsentieren. Ihr Selbstbewusstsein ist stark genug und sie sind ja nun auch von sich überzeugt. Sie erwarten, dass dieser wunderbare Kuchen auch der Außenwelt schmeckt - aber weit gefehlt! Jetzt kommen wir an eine Schlüsselstelle Ihres Weges! Entweder es kommt jetzt heraus, dass Sie die ganze Zeit von Ihren Freunden belogen worden sind und diese den Kuchen nur aus reiner Höflichkeit gegessen und gelobt haben ODER Ihren Freunden schmeckte der Kuchen wirklich, aber jetzt kommt der erste Kuchenkritiker und findet Ihren so angeblich heißbegehrten Kuchen einfach nur schlecht. Eine negative Meinung lässt sich ja noch einfach vertragen, weil man ja noch von den positiven Aussagen der Freunden zehren kann. Kommen jetzt aber mehrere Kritiker und finden Ihren Lieblingskuchen schlecht, beginnt die Waage sich auszugleichen und das dunkle Gewicht wird immer schwerer. Sie fangen anzuzweifeln und Ihr Selbstbewusstsein schmilzt auch unter der erhöhte Reibung durch die schlechten Urteile. Ihre Stimmung wird trüb und sie entschließen sich keine Kuchen mehr zu backen. Sie wollen mit dem Backen und Co. nichts mehr zu tun haben. Sie haben nicht einmal mehr Hunger auf einen selbstgebackenen Keks von Ihrem netten Nachbarn. Eigentlich sind sie ein fröhlicher Mensch und mochten schon immer Kuchen und auch Kekse, aber jetzt ist alles vorbei.

Sie beginnen Kuchen und Kekse zu ignorieren und sich auf andere Dinge zu konzentrieren, die wichtiger sind. Selbst in Momenten, wo Sie zum Kaffee eingeladen werden, verzichten Sie auf die Leckereien und entschuldigen sich mit der Aussage, dass Sie eine Diät machen oder eine bestimmte Zutat nicht vertragen. Ihr Leben macht nicht mehr soviel Spaß wie vorher, aber schlecht ist es auch nicht, da Sie andere Dinge des Lebens erfüllen und in einem gewissen Maße auch glücklich machen. Sie sind glücklich, aber richtig zufrieden sind Sie nicht.

Nach einer langen Weile Kuchenprotest schwächen die Widerstände gegen die so leckeren Backwaren ab. Der Tag an dem Ihnen Ihr netter Nachbar ein Kuchen, gebacken nach neuen Rezept anbietet, ist gekommen und Sie können nicht mehr widerstehen. Aus dem Anfangs einen Stück werden drei und ihre gute Laune steigt überproportional an. Ihre Lust wieder eigene Kuchen zu backen wird dadurch aber noch lange nicht erweckt. Sie beginnen zu überlegen, ob Sie sich nicht Kuchen vom Bäcker kaufen sollen, aber letzten Endes lassen Sie es. In Ihrem Freundeskreis entwickelt sich ein sonntägliches Kaffeetreffen und Sie werden zunächst nicht gefragt, ob Sie daran teilnehmen wollen. Drei Sonntage vergehen bis Sie von einem Teilnehmer der Anfangsrunde eingeladen werden. Ihnen gefällt die Kaffeerunde und komischerweise essen Sie auch ohne irgendwelche Überlegungen wieder Kuchen und Kekse.

Nach der fünften Kaffeerunden bieten Sie an jeden Sonntag einen Kuchen für die Runde zu backen, weil Sie wieder Spaß am Kuchen und auch gerade an den Kekse gefunden haben.

Freitag, August 14, 2009

Auf der Autobahn des Lebens...

Kennen Sie das auch? Sie wollen diesen ganzen neumodischen Krams nicht mitmachen und weigern sich allein schon gegen einen Internetanschluss in Ihrem Hause.
Hey, wachen Sie auf! So wird das nichts. Sie verlieren sämtliche Bedeutung in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, weil Sie einfach nicht mehr mitreden können. Wer keinen Internetanschluss hat, der wohnt quasi auf der Alm und muss sich mühsam jede Information von Wanderern mitbringen lassen.
Naja, ich will Sie ja nun auch nicht anlügen, aber nur ein Internetanschluss bringt Sie im Leben auch nicht weiter, wenn Sie ihn nicht nutzen und die netten Seiten von Facebook und StudiVz nicht aufrufen. Ohne das werden Sie heute gar nichts mehr! Nichtsdestotrotz rate ich Ihnen diese Entwicklung immer positiv zu sehen. Ich möchte im folgenden Teil auf einige Aspekte dieser ganzen Facebookerei eingehen.

Überlegen Sie mal, früher mussten Sie Menschen zu sich einladen und Kaffee und Kuchen zubereiten. Heute ist das alles vorbei! Niemand macht Ihnen mehr die Wohnung dreckig und sie haben mehr Kaffee und auch Kuchen für sich! Und jetzt kommt der Hammer! Stellen Sie sich früher eine Situation vor. Sie haben sich Kaffeebesuch eingeladen und der Nachmittag ist strunzenlangweilig und Sie überlegen schon die ganze Zeit, wann der Moment kommt in dem Sie Ihre Haustür hinter dem Besuch schließen können und Sie zu spannenderen Dingen des Lebens wechseln dürfen. All diese Plagemomente sind dank der tollen Internetnetzwerke weg und Ihr Leben beginnt dank der technischen Entwicklung und deren ganzen tollen Zeitersparnisse auf der Autobahn des Lebens links zu blinken. Endlich können Sie auch mal so ein schönes hektisches Businessleben wie die großen Manager führen. Dank Facebook und StudiVz nennen Sie Verabredungen mit Freunden jetzt nur noch Meetings. Früher waren Sie immer gegen Foto- und Internethandys. Mittlerweile regen Sie sich auf, dass Ihre mobile Internetverbindung gerade nur über GPRS funktioniert und dass wo Sie sich gerade mit Ihrer alten Grundschulliebe über den Plauderkasten bei Studi unterhalten wollten, weil Ihnen mal wieder in der Mittagspause mit Ihren Arbeitskollegen langweilig geworden ist. - Ja, mit der neuen Technik kommen auch wieder neue Disstressmomente und dass obwohl sich die wunderbaren Eustressmomente doch dank der neuen Technik fast verzehnfacht haben.
Sie haben mit Ihrem alten Leben abgeschlossen und wollen trotz der neuen Disstresssituationen jetzt voll durchstarten. Sie sind vor drei Monaten dreißig Jahre alt geworden und haben erkannt, welche Chancen Ihnen das Internet bei der langersehnten erfolgreichen Partnersuche bietet. Motiviert bis in die Haarspitzen und voll gepumpt mit Endorphinen melden Sie sich bei drei Singlebörsen gleichzeitig an. Sie träumen von einem neuen Leben mit Ihrem neuen Schatz! Tagträume werden immer häufiger. Bei Ihrem dreißigsten Geburtstag haben Sie sich schon damit abgefunden, dass Sie wohl bis zur Rente Single bleiben. Doch durch das Internet kam ein neuer großer Hoffnungsfunken und Sie lernen auf einmal alte und neue Leute kennen. Sie glauben an eine Zukunft zu zweit. Doch so einfach ist das nicht. Erstens haben Sie die Smileysprache des Internets noch lange nicht verstanden, zweitens fehlt Ihnen bei der Interpretation mancher geschriebener Aussagen immer noch die Mimik des Gegenübers und drittens passiert Ihnen das immer noch zu oft, dass Ihnen Ihr "Gesprächspartner" "Gute Nacht" sagt nur weil Sie es nicht schaffen mit zehn Fingern zu schreiben. Sie sind einfach zu langsam für das Internet.
Wer ein vollwertiges Mitglied in der heutigen Gesellschaft sein will, muss nicht intelligent und auch nicht sportlich sein. Was heute zählt sind schnelle Finger und die zuverlässige Bedienung von Google. Ihr Kleinkind braucht nicht in den Kindergarten. Ihr Kind muss bis zum Alter von 10 Jahren nur vernünftig googlen können, dann brauchen Sie sich um den von Ihnen so gewünschten Studienabschluss auch keine Gedanken mehr machen und ganz nebenbei Ihr Kind hat dann auch ganz viele tolle Freunde!

Bringen Sie Ihrem Kind aber ebenfalls im Fach "Eigene Außenpolitik" noch die professionelle zur Schaustellung der eigenen Person in Form eines Steckbriefes bei StudiVz bei und führen Sie das Ritual ein, dass bei dem sonntäglichen Familienfrühstück über Buschfunk, frisch ins Netz gestellte Fotos von den gestrigen Partys, neue Profilbilder Ihre Netzwerkfreunde und fangfrische Bratzenfreunde diskutiert wird. Im Rahmen der Familie kann dann auch demokratisch entschieden werden, welchen Freunden die "Freundschaft" gekündigt wird und welche neue Leute die Ehre einer Zusendung von einer Freundschaftseinladung in der nächsten Woche zuteil wird.
Diese Entwicklung ist furchtbar und es führt dazu, dass ein Geschäft per Handschlag NOCH weniger vorkommt und immer weniger wert ist. Finden Sie die gesunde Mischung für sich und fragen Sie sich immer welche Werte im Leben wirklich zählen! Nichts ist persönlicher als mit einem bzw. einer Freund/in einem Café zu sitzen und sich gegenseitig mit allen Mitteln der Mimik und Gestik ironisch und amüsant zu unterhalten.

Im diesem Sinne...

P.S.: Und deshalb bin ich für die Abschaffung des CoffeeToGo! Kleckert nur und fördert Stress und Hektik! Und das ist fördert nicht gerade die Lebensfreude!