Der Andersdenker...
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Mittwoch, April 05, 2006

Die HauptstadtHauptschule

Wie ich mir so ein Tag in der HauptstadtHauptschule vorstelle:

Also, dann geht man so zu seiner Schule. Früher nannte man sowas ja nur Penne, aber ich denke heute heißt das anders. Eher "da, wo ich mit meinen Homies treffe" oder "hier treff ich meine Brüder". Glaub ich mal so!
Heute ist es ja auch gar nicht so einfach erstmal auf das Schulgelände zu kommen. Zuerst kommen da die Polizeiwachen. Als Deutscher hat man da eigentlich keine Probleme, weil man ja die selbe Sprache spricht. Nachdem man die Polizisten mit "Guten Morgen!" begrüßt hat, steht man dann so vor einem Tor. Der nette Polizist hält es sogar noch auf. Der Blick auf den Schulhof ist dann schon gar nicht mehr so nett. Überall tümmeln sich "nette Mitschüler" aus den anderen "schönen" Ländern unserer Erde. Menschen, die es zu Hause eigentlich viel schöner haben als bei uns, aber sie wagen es den harten Bildungskampf in Deutschland aufzunehmen, indem sie zusammen mit ihrer ganzen Familie hier einen Neustart beginnen. Schön - eigentlich!

Nach einigen Schritten auf dem Schulhof begrüßt man die Mitschüler mit "Moin!". Na gut, nach dreimal Moin-sagen kam immer noch keine Antwort, also, dachte ich, probierst du es mal mit "Morgen!". Schließlich klingt das ja etwas hochdeutscher und vielleicht bekomme ich dann mal eine Gegenbegrüßung, aber vergebens. Stattdessen erntete ich schiefer Blicke von Hakan, Mehmet, Salim und den Rest der Clique. Einer von denen spielt, glaub ich, in der Baseballmannschaft, denn er hatte einen Baseballspielgerät dabei. Na gut, also, stubste ich ihn an und fragte ihn, wo denn sein Ball sei.
"Was wissu dänn, ich gib dir gleisch ein auf dein Ball, ey?"
Ich empfand plötzlich eine gewisse Antipathie und beschloss diese Schulhofecke zu verlassen.

Ich ging weiter ins Schulgebäude. Drinnen standen Juri, Andrej, Wladimir, Bosko und seine Freunde. Dem Gesicht zu urteilen kamen sie aus dem Land des Wodkas, denn sie waren blass wie Wasser. Aber auch bei denen huschte ich vorbei, denn sie machten keinen guten Eindruck auf mich, aber ich traute mich im Vorbeigehen sie mit meinen letzten wodkaländischen Sprachkenntnisse zu beeindrucken. "Nastrowje!", rief ich laut über den Flur und war stolz, denn ich glaubte, es sei ein cooles Wort, was ich da so an den Tag legte.
Leider sah ich keine Reaktion, denn ich war schon schnell weiter geflitzt.

"Rommms!" Zuerst dachte ich wäre gegen einen Vorhang gelaufen, aber ein Vorhang war nicht so hart. Also, musste es etwas anderes gewesen sein. Vor mir hing eine Art Bettbezug. Weiß und ein bißchen flatterig. Ich zog mal dran und plötzlich knurrte mich etwas von oben an.
Es war ein Scheich! Zumindest sah er so aus. "Shalom Saddam", stammelte ich ihm entgegen. Daraufhin knurrte er noch mehr und im Hintergrund erschienen noch mehr Scheichs.
Mir gelang es schließlich aus dem Schatten der Scheichs zu fliehen.

Nach einer kleinen Pause an der Graffitiwand (es gab eigentlich nur Graffitiwände) und ein bißchen frischer Luft am offenen Fenster (es gab eigentlich nur offene Fenster) machte ich mich auf die Suche nach heimischen Schülern.
Ich ging ins Sekretariat und sagte der Dame, ich hätte eine Schulveranstaltung anzusagen. Da ich anscheinend einen sympathischen Eindruck auf sie machte, saß ich am Schulmikro und sprach:

"Alle, die einen Ausländer gesehen bzw. getroffen haben, mögen sich bitte im Sekretariat melden!"

Natürlich machte ich diese Ansage multilingual, d.h. auf türkisch, russisch, arabisch, .... und sogar auf weißrussisch!"

Mal sehen, ob jemand kommt!
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Hierzu noch ein Zitat von H.Schmidt:
"Die Deutschen sterben aus! Es gibt so wenig Deutsche mittlerweile – heute Mittag habe ich zum ersten Mal zwei Kröten gesehen, die einen Deutschen über die Straße getragen haben."